💬 „Ich kann nicht mehr. Alles ist zu viel. Aber wenn ich nichts tue, fühle ich mich noch schlechter.“
Kennst du dieses Gefühl? Angehörige psychisch erkrankter Menschen stehen oft unter enormem Druck. Der Alltag dreht sich um den erkrankten Menschen – doch was ist mit dir? Selbstfürsorge für Angehörige psychisch erkrankter Menschen ist kein Egoismus, sondern notwendig, um langfristig Kraft zu behalten. Doch wo anfangen?
Die gute Nachricht: Du musst nicht dein ganzes Leben umkrempeln. Schon kleine Veränderungen können helfen. Hier findest du 12 einfache Tipps für mehr Selbstfürsorge im Alltag, die anderen Angehörigen wirklich geholfen haben. Vielleicht ist ja etwas für dich dabei!
Warum kleine Veränderungen eine große Wirkung haben
Wenn du dich überfordert fühlst, ist der erste Schritt oft der schwerste. Viele Angehörige berichten, dass bereits minimale Veränderungen ihre Energie zurückbringen.
Das Gute: Diese Tipps sind leicht umsetzbar, kosten nichts und lassen sich sofort ausprobieren!
💡 Übrigens: Burnout ist bei Angehörigen psychisch erkrankter Menschen keine Seltenheit. Wie du Warnzeichen erkennst und dich schützen kannst, erfährst du in diesem Artikel der Deutschen Depressionshilfe: Burnout bei Angehörigen vermeiden.
12 einfache Selbstfürsorge-Tipps für Angehörige
✅ 1. Ein täglicher Spaziergang – egal wie kurz
„Selbst 5 Minuten an der frischen Luft machen einen Unterschied. Danach bin ich nicht wie ausgewechselt, aber ein bisschen klarer im Kopf.“
✅ 2. Einmal bewusst „Nein“ sagen
„Ich dachte immer, ich muss sofort helfen. Heute frage ich mich: Muss ich das JETZT tun? Oder kann es warten? Schon das Nachdenken hilft mir.“
✅ 3. Morgens nicht sofort ins Handy schauen
„Ich nehme mir erst mal 5 Minuten Zeit für mich – ohne Nachrichten, Mails oder To-dos. Seitdem starte ich ruhiger in den Tag.“
✅ 4. Schreiben – auch nur einen Satz
„Ein kurzer Satz am Tag reicht: ‘Heute war schwer’ oder ‘Die Sonne hat geschienen’. Es hilft, die eigenen Gefühle bewusster wahrzunehmen.“
✅ 5. Sich selbst etwas Gutes tun – ohne schlechtes Gewissen
„Ich nehme mich selbst wichtig. Ein Buch lesen, ein Bad nehmen oder Freunde treffen – Punkt.“
Ungewöhnliche, aber wirkungsvolle Selbsthilfe-Tipps
✅ 6. Die „Mach das Gegenteil“-Methode
„Wenn ich merke, dass mich die Situation fest im Griff hat, versuche ich bewusst, etwas Gegensätzliches zu tun. Wenn ich mich hilflos fühle, unternehme ich etwas, das mir Kontrolle gibt – z. B. einen Schrank ausmisten. Wenn ich mich traurig fühle, höre ich absichtlich fröhliche Musik. Dieses Prinzip hilft mir, aus der Gedankenspirale auszubrechen.“
✅ 7. Der 5-Minuten-Freiraum
„Ich stelle mir einen Timer und mache 5 Minuten lang etwas NUR für mich – ein Lied hören, aus dem Fenster schauen, malen. Fünf Minuten hat man immer!“
✅ 8. Barfuß laufen – drinnen oder draußen
„Klingt verrückt, aber wenn ich barfuß über Teppich oder Gras laufe, komme ich runter und bin sofort im Moment.“
✅ 9. Ein „Notfall-Duft“ für Stressmomente
„Ich habe immer ein kleines Fläschchen mit meinem Lieblingsduft (z. B. Lavendel). In Stressmomenten daran riechen – wirkt sofort beruhigend.“
✅ 10. „Was würde ich einer Freundin raten?“
„Wenn mein Kopf Karussell fährt, frage ich mich: Was würde ich meiner besten Freundin sagen? Meistens bin ich zu anderen viel netter als zu mir selbst.“
✅ 11. Ein tägliches Mini-Abenteuer
„Ich probiere jeden Tag eine winzige Sache anders – eine neue Strecke, ein fremdes Gericht, ein anderes Lied. So fühlt sich mein Leben nicht nur nach Sorgen an.“
✅ 12. Laut lachen – einfach so!
„Ich habe gelesen, dass Lachen auch wirkt, wenn es gespielt ist. Anfangs kam ich mir komisch vor – dann wurde es echtes Lachen. Und es tat gut!“
Fazit: Kleine Schritte zählen!
Du musst nicht alles auf einmal ändern. Fang mit einer Sache an und schau, was passiert.
💡 Falls du dich über psychische Erkrankungen und mögliche Hilfsangebote informieren möchtest, schau auf der Seite Neurologen und Psychiater im Netz vorbei. Dort gibt es verständliche Erklärungen zu verschiedenen Krankheitsbildern und Behandlungsmöglichkeiten.
💬 Welche kleinen Dinge helfen dir im Alltag? Schreib’s in die Kommentare oder erzähl’s beim nächsten Treffen! Deine Erfahrung könnte jemandem genau jetzt weiterhelfen.